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Die Decarboxylierung von Cannabis im Ofen ist eine gängige Methode zur Aktivierung von Cannabinoiden in der Hanfpflanze. Dieser chemische Prozess, bei dem Carboxylgruppen entfernt werden, um psychoaktive Wirkstoffe freizusetzen, ist entscheidend für die Herstellung von Edibles und anderen Cannabisprodukten.

Wir erklären, was es zu beachten gibt und wie man das bestmögliche Ergebnis erzielt.

Das Wichtigste in 2 Stichpunkten:

  1. Temperaturkontrolle ist entscheidend bei der Decarboxylierung von Cannabis im Ofen.
  2. Ein präzises Backthermometer ist empfohlene Ausrüstung, um sicherzustellen, dass die Temperatur im optimalen Bereich bleibt, um eine vollständige Decarboxylierung zu erreichen.

Empfehlung: Backthermometer

Bevor wir beschreiben, wie die Cannabis-Decarboxylierung im Ofen durchgeführt wird, müssen wir kurz klären, welcher Faktor bei diesem Prozess der entscheidende ist. Richtig, die Temperatur.

Die Temperatur spielt eine entscheidende Rolle bei der Decarboxylierung, da sie den chemischen Prozess aktiviert und steuert. Bei der Decarboxylierung handelt es sich um die Entfernung von Carboxylgruppen (COOH) aus organischen Verbindungen, wie beispielsweise beim Aktivieren von Cannabis durch Erhitzen.

Wenn die Temperatur zu niedrig ist, erfolgt die Decarboxylierung unvollständig, und die gewünschten Wirkstoffe werden nicht aktiviert. Ist die Temperatur zu hoch, können die Wirkstoffe abgebaut werden oder es können unerwünschte Nebenprodukte entstehen.

Für die Umwandlung von THCA in THC wird eine Temperatur von etwa 115°C empfohlen.

Wir empfehlen daher zum Kauf eines möglichst präzisen Backthermometer, dass die Temperatur während des Erhitzungsprozesses genau kontrolliert und auf das benötigte Niveau eingestellt werden kann. Dies ist entscheidend, um eine konsistente und effiziente Decarboxylierung zu erreichen und sicherzustellen, dass die Endprodukte die gewünschten Wirkungen erzielen können.

Kaufempfehlung

Wir haben uns für dieses Thermometer entschieden, weil mit einer Digitalanzeige und einer Stelle nach dem Komma ausreichend präzise ist. Mit dem Kabel kann man das Ende außerdem vielseitig einsetzen, bspw. um es in den Topf oder eben Ofen zu hängen.
Wir haben dieses Model schon länger im Einsatz und bisher funktioniert es bestens.

Die Unterschiede bei den Öfen

Jetzt wo klar ist, wie entscheidend die Temperatur ist, bleibt zu klären, was es bei den Öfen zu beachten gibt.

Die meisten von uns haben einen Ofen, der klassisch mit Strom oder Gas betrieben wird. Einige haben auch einen Induktionsherd. Hier gibt es kleine, aber feine Unterschiede.

Elektroofen

Kurz zur Funktionsweise: Im Inneren des Ofens befinden sich Heizelemente, die aus widerstandsfähigem Draht oder Heizstäben bestehen. Diese Heizelemente sind elektrisch mit einer Stromquelle verbunden. Wenn der Ofen eingeschaltet wird, fließt elektrischer Strom durch die Heizelemente. Aufgrund des elektrischen Widerstands dieser Elemente beginnen sie zu glühen und erzeugen dadurch Hitze.

Das Problem: Die Temperaturzufuhr ist nicht konstant.

Denn Elektroöfen haben normalerweise einen Wärmezyklus, bei dem die Heizelemente periodisch eingeschaltet und ausgeschaltet werden, um die Temperatur innerhalb eines bestimmten Bereichs zu halten. Dieser Zyklus kann dazu führen, dass die Temperatur im Ofen leicht auf- und absteigt.

Für Decarboxylierung bedeutet das, dass der Ofen regelmäßig den entscheidenden Bereich von etwa 105-115°C verlässt. Somit wird der Prozess regelmäßig unterbrochen und man sollte das Cannabis mindestens doppelt so lange im Ofen lassen.

Induktions- und Gasöfen

Ohne weiter auf die Technik einzugehen, lässt sich zusammenfassend sagen, dass diese Arten hingegen sehr konstant in der Wärmeabgabe sind.

Dennoch sollte das mit einem Backthermometer überprüft werden.

cannabis decarboxylierung ofen vorbereitung

Anleitung für die Decarboxylierung von THC im Ofen

Jetzt, wo das geklärt, kommen wir zum eigentlichen Ablauf.

Achtung: Denke daran, dass während des Decarboxylierungsprozesses ein deutlicher Hanfgeruch im Haus entstehen kann, daher ist es ratsam, dies im Voraus zu berücksichtigen.

Was du benötigst:

  • Cannabisblüten
  • Backofen
  • Backblech
  • Alufolie oder Backpapier
  • Schere oder Grinder
  • Backofenthermometer
  • Zeit und Geduld

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Backofen vorheizen: Stelle deinen Backofen auf eine Temperatur zwischen 105 °C und 115 °C ein. Je niedriger die Temperatur ist (innerhalb dieses Bereichs), desto schonender wird die Decarboxylierung verlaufen. Hänge zur Kontrolle dein Backthermometer ein und beobachte die Temperatur.
  2. Cannabis vorbereiten: Zerkleinere deine Cannabisblüten gründlich mit einer Schere oder einem Grinder. Dadurch wird die Oberfläche vergrößert und der Decarboxylierungsprozess wird effizienter.
  3. Backblech vorbereiten: Lege ein Backblech mit Alufolie oder Backpapier aus. Verteile dann die zerkleinerten Cannabisblüten gleichmäßig auf dem Blech. Du kannst das Cannabis auch in eine Auflaufform geben und mit Alufolie abdecken, um die Geruchsentwicklung einzuschränken.
  4. Backen: Schiebe das Backblech mit dem Cannabis in den vorgeheizten Ofen.
    Optional kannst du dein Backthermometer beobachten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Wärme beim Öffnen verloren geht.
    Die Decarboxylierung wird bei Induktions- und Gasöfen etwa 20 bis 40 Minuten in Anspruch nehmen. Bei Elektroöfen, wie beschrieben, etwa doppelt so lange. Während dieser Zeit solltest du das Cannabis gelegentlich „umrühren“.
  5. Überwachung: Achte darauf, dass die Temperatur nicht über 116 °C steigt, da höhere Temperaturen dazu führen können, dass zu viele Geschmacksstoffe und Terpene verloren gehen. Ein Temperaturbereich von 105 °C bis 115 °C ist ideal, um eine ausgewogene Decarboxylierung zu erreichen.
  6. Prüfung auf Fertigstellung: Nach Fertigstellung sollte das Cannabis eine goldbraune Farbe haben und sich bröselig anfühlen. Dies sind Anzeichen dafür, dass die Decarboxylierung abgeschlossen ist.
  7. Abkühlen: Lass das decarboxylierte Cannabis vollständig abkühlen, bevor du es weiterverarbeitest oder lagerst.
  8. Lagerung: Falls du sie nicht direkt weiter verarbeiten möchtest, bewahre die fertigen Cannabisblüten kühl, dunkel und trocken auf, um ihre Qualität zu erhalten.

Tipp für die Weiterverarbeitung zu Edibles

Wir gehen mal davon aus, dass die Decarboxylierung auch nur Mittel zum Zweck ist und ihr ein höheres Ziel verfolgt. Solltet ihr euer Cannabis zu Edibles verarbeiten wollen, haben wir noch folgenden Tipp: Verwendet bei der Zubereitung mindestens ein Tierprodukt.

Unserer Erfahrung nach, ist der Effekt und die Wirkung dann deutlich höher. Das könnte auf eine bessere Löslichkeit zurückzuführen sein, die oft in tierischen Produkten enthalten sind. THC ist fettlöslich, was bedeutet, dass es sich besser in Fett und Öl löst als in Wasser. Wenn Tierprodukte wie Butter oder Sahne in der Zubereitung von Edibles verwendet werden, können sie dazu beitragen, THC effizienter aus dem pflanzlichen Material zu extrahieren und in die Speisen einzubetten.

Solltest du bspw. eine rein vegane Variante bevorzugen, stelle dich dar Sedierung… Mit anderen Worten, du wirst sehr müde und tief und fest schlafen.

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Was ist Decarboxylierung?

Decarboxylierung ist der entscheidende chemische Prozess, der in der Cannabispflanze stattfindet, um die inaktiven Vorläufer von Wirkstoffen wie THC und CBD in ihre aktive Form umzuwandeln. Dieser Vorgang ist von großer Bedeutung, da die natürlichen Cannabinoide in der rohen Cannabispflanze hauptsächlich in Form ihrer Säure-Formen, wie CBDA und THCA, vorliegen. Diese Säure-Formen sind biologisch inaktiv und erzeugen nicht die gewünschten psychoaktiven oder medizinischen Effekte.

Die Decarboxylierung erfolgt durch Erhitzen des Cannabis, sei es durch Verdampfen, Rauchen oder Backen. Während dieses Prozesses wird die sogenannte Carboxyl-Gruppe, die aus einem zusätzlichen CO₂-Molekül besteht, von den Cannabinoidsäuren abgespalten. Daher der Name „Decarboxylierung“ – das bedeutet so viel wie die Entfernung der Carboxyl-Gruppe.

Diese chemische Reaktion bewirkt die Umwandlung der inaktiven Cannabinoidsäuren, wie THCA zu THC und CBDA zu CBD, in ihre aktive, phenolische Form. Erst in dieser aktiven Form können die Cannabinoide die gewünschten Wirkungen im menschlichen Körper entfalten.

Um die psychoaktive Wirkung von THC oder die gesundheitlichen Vorteile von CBD zu erhalten, ist es daher notwendig, Cannabis zu decarboxylieren. Dies erklärt auch, warum in vielen Kulturen Cannabis traditionell geraucht wurde, da das Erhitzen beim Rauchen den Decarboxylierungsprozess in Gang setzt und die Wirkstoffe aktiviert.

Die Aktivierung von CBD

Es ist wichtig zu beachten, dass die Decarboxylierung bei verschiedenen Cannabinoiden bei unterschiedlichen Temperaturen erfolgt. Für die Umwandlung von THCA in THC wird eine Temperatur von etwa 115°C empfohlen. Wenn du CBDA in CBD umwandeln möchtest, solltest du den Backofen auf mindestens 140°C einstellen und das Cannabis etwa eine Stunde im Ofen lassen.

Verströmt die Decarboxylierung von Cannabis im Ofen Gerüche?

Ja, während des Decarboxylierens von Cannabis entstehen Gerüche, da einige der Terpene bei höheren Temperaturen verdampfen. Du kannst jedoch die Geruchsentwicklung minimieren, indem du eine Methode anwendest, bei der das Cannabis in einem verschlossenen Behälter, wie einem Einmachglas oder einem vakuumversiegelten Beutel (Sous-Vide-Methode), decarboxyliert wird. Auch die Verwendung eines Kräuterkochers reduziert den Geruch im Vergleich zur Decarboxylierung im Backofen auf einem offenen Blech.

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