- Cannabis, insbesondere CBD, zeigt Potenzial in der Epilepsiebehandlung durch Anfallsreduktion.
- Ärzte müssen die Behandlung sorgfältig überwachen und anpassen.
Einführung
Epilepsie ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die oft durch wiederkehrende Anfälle gekennzeichnet ist. Die traditionelle Behandlung fokussiert sich auf Medikamente, doch nicht selten bleiben viele Patienten therapieresistent. In diesem Kontext rückt medizinisches Cannabis zunehmend in den Fokus, insbesondere die nicht psychoaktive Verbindung Cannabidiol (CBD).
Die Wirkung von Cannabis auf das Gehirn
Cannabis enthält Cannabinoide wie THC und CBD. Während THC für seine psychoaktive Wirkung bekannt ist, zeichnet sich CBD durch seine krampflösenden und antiinflammatorischen Eigenschaften aus. Beide Substanzen interagieren mit dem Endocannabinoid-System, das eine Rolle bei der neuronalen Regulation spielt.
Arten von Epilepsien, die von Cannabis profitieren können
Studien zeigen, dass insbesondere das Dravet-Syndrom und das Lennox-Gastaut-Syndrom eine positive Reaktion auf CBD zeigen. Diese Epilepsieformen sind oft pharmakoresistent, was Cannabidiol zu einer wertvollen Behandlungsoption macht.
Anwendungs- und Dosierungsbeispiele
Die gängige Methode der CBD-Verabreichung bei Epilepsiepatienten beginnt meist mit einer niedrigen Dosis, die langsam gesteigert wird. Studien empfehlen häufig eine Dosis von mindestens 10 mg/kg Körpergewicht. Dadurch können Nebenwirkungen minimiert und die individuelle Reaktion des Körpers auf das Cannabinoid überwacht werden.
Vergleich mit konventionellen Medikamenten
Eigenschaft | Konventionelle Medikamente | Cannabis & CBD |
---|---|---|
Nebenwirkungen | Häufig schwere Nebenwirkungen | Weniger, mildere Nebenwirkungen |
Wirksamkeit | 70% erreichen Anfallsfreiheit | Verbesserte Anfallskontrolle bei schwer behandelbaren Fällen |
Rechtliche und praktische Aspekte
In Deutschland ist der medizinische Gebrauch von Cannabis seit 2017 möglich, jedoch ist ein spezielles Betäubungsmittelrezept erforderlich. Die Kostenübernahme durch Krankenkassen erfolgt meist nur bei Probanden mit nachweisbarer Therapieresistenz. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind streng, daher ist eine enge Absprache mit einem Experten unerlässlich.
Forschungen legen nahe, dass trotz positiver Patientenerfahrungen blinde, randomisierte Studien weiterhin erforderlich sind, um die genaue Wirkung von Cannabis auf Epilepsie besser zu verstehen und zu verifizieren.
- CBD ist nicht psychoaktiv und eine Option für Menschen, die die unerwünschten Effekte von THC vermeiden wollen.
- Das Endocannabinoid-System spielt eine Schlüsselrolle bei der Modulation neuronaler Aktivität und der Epilepsietherapie.
Schlussfolgerung
Die Erfolge von CBD und Cannabis in der Epilepsiebehandlung sind vielversprechend, benötigen jedoch weiterhin umfassende wissenschaftliche Untersuchungen. Es bleibt ein ergänzendes Werkzeug bei der Therapie schwer behandelbarer Epilepsien, nicht jedoch ein Wundermittel.
FAQ
Was ist Epilepsie?
Epilepsie ist eine neurologische Störung, die durch unkontrollierte elektrische Aktivität im Gehirn charakterisiert wird und zu Anfällen führt. Diese Anfälle können unterschiedlich stark sein, von leichten Muskelzuckungen bis zu schweren Ganzkörperkrämpfen.
Wie wirkt CBD bei Epilepsie?
CBD wirkt auf das Endocannabinoid-System im Gehirn, das bei vielen physiologischen Prozessen eine Rolle spielt. Es hilft, die elektrische Aktivität zu regulieren, die Anfälle verursacht, was zu einer Reduzierung der Anfallshäufigkeit und -schwere führen kann.
Welche Formen von Epilepsie reagieren auf Cannabis?
Besonders das Dravet-Syndrom und das Lennox-Gastaut-Syndrom zeigen positive Reaktionen auf CBD. Es gibt auch Indizien, dass andere pharmakoresistente Epilepsieformen von CBD profitieren könnten.
Wie sieht die rechtliche Situation für Cannabis bei Epilepsie aus?
Medizinisches Cannabis kann in Deutschland seit 2017 legal auf Rezept verordnet werden. Die Behandlung muss ärztlich überwacht werden, und die Kostenübernahme durch Krankenkassen erfordert in der Regel einen nachweislichen Bedarf.
Welche Nebenwirkungen hat CBD?
CBD gilt als gut verträglich. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Schläfrigkeit, Mundtrockenheit oder leichtes Unwohlsein. Im Vergleich zu traditionellen Epilepsiemedikamenten zeigt CBD weniger und mildere Nebenwirkungen.
Welche Behandlungsoptionen gibt es neben Cannabis?
Epilepsie wird oft mit Antiepileptika behandelt, die die neuronale Aktivität stabilisieren. In einigen Fällen kann auch eine chirurgische Intervention oder der Einsatz von Stimulationsgeräten in Erwägung gezogen werden.
Wo kann man medizinisches Cannabis bei Epilepsie erhalten?
In Deutschland ist der Erwerb in speziell zertifizierten Apotheken möglich. Ein Rezept von einem behandelnden Arzt ist erforderlich, das unter bestimmten medizinischen Auflagen ausgestellt wird.
Kann jeder Arzt medizinisches Cannabis verschreiben?
Das Gesetz „Cannabis als Medizin“ erlaubt es Ärzten, unabhängig von ihrer Fachrichtung, Cannabis zu verschreiben, sofern eine schwerwiegende Krankheit vorliegt und andere Therapien keine Wirkung zeigen.
Ist CBD als wirkungsvolles Mittel gegen Epilepsie anerkannt?
CBD ist als Ergänzung zur herkömmlichen Behandlung bei einigen schwer behandelbaren Epilepsieformen anerkannt. Jedoch ist eine umfassende wissenschaftliche Bestätigung der Wirksamkeit in der breiteren Anwendungsgruppe noch ausstehend.
Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?
Ja, CBD kann mit bestimmten Medikamenten interagieren, insbesondere solchen, die in der Leber enzymatisch abgebaut werden. Patienten sollten daher unbedingt unter ärztlicher Aufsicht behandelt werden.

Author
Ingo Lembke – Online Marketing Berater für die Cannabis Branche, Gründer von 420MKT und langjähriger Cannaseur. Er kennt beide Seiten des Marktes und hat über die Jahre ein umfassendes Wissen über Cannabis gesammelt und in diesem Blog zusammengetragen.